Quadrokopter für die Action-Cam


Die kleinen Fluggeräte haben eine erstaunliche Entwicklung genommen. Es gibt mittlerweile Quadrokopter, die eine kleine Kamera tragen können bereits zu erschwinglichen Preisen. Damit werden Luftaufnahmen auch für den Hobbyfotografen interessant.

Der SYMA X8C ist ein Einsteigermodell und einschliesslich Ersatzakkus bereits für unter 100 € zu haben. Die mitgelieferte 2 MP-Kamera macht keine brauchbaren Aufnahmen. Der Kopter ist aber kräftig genug um eine Action-Cam wie meine SJCAM SJ4000 WIFI zu tragen. Dafür ist nur ein kleiner Umbau erforderlich. Mein Ziel ist es, damit Luftaufnahmen und eventuell auch einreihige Panoramen zu machen. Aber zunächst gilt es, das Fliegen mit dem Kopter zu erlernen und ausreichend Sicherheit zu gewinnen.

 

Natürlich bekommt man in diesem Preissegment nur eine einfache Ausstattung. Aber es erfüllt die Grundfunktionen und ermöglicht den Einstieg in die Welt der Luftbildaufnahmen oder - filme. Die teuren Drohnen für den Profibedarf sind solider gebaut, verfügen über bessere Motoren (brushless), lassen sich raffiniert per GPS steuern, haben hochauflösende Kameras mit stabilisierenden Gimbals an Bord, zeigen ein Livebild vom Flug auf dem Monitor (FPV) und vieles mehr.

 

Es spricht aber vieles dafür mit einem einfachen Kopter zu beginnen. Allein der Spaß am Fliegen ist die kleine Investition eigentlich schon wert. Es erinnert mich an die Zeit meiner Jugend als mein Grossvater Drachen mit mir bastelte. Ich glaube so etwas wäre auch für Kinder von heute noch der richtige Anfang bevor man mit Hightech-Geräten spielt.

 

Der SYMA X8C ist mit 50 cm Durchmesser ein relativ grosser Kopter. Mit einer Akkuladung kann er etwa 7 Minuten fliegen. Ersatzakkus sollte man also bereithalten. Die maximale Höhe wird mit 50 m angegeben. In der Praxis scheinen wesentlich höhere Reichweiten möglich zu sein. Mir fehlt der Vergleich, aber er soll relativ stabil in der Luft liegen - Windstille oder wenig Wind vorausgesetzt. Abstürze und Crashs nimmt er in der Regel nicht übel. Das kann ich bereits bestätigen.

 

Das Fliegen mit einem Quadkopter bedarf schon einiger Übung. Der erste kurze Flug sollte nur ein Funktionstest sein und mir die Gewissheit geben, das ein technisch einwandfreies Produkt geliefert wurde. Es zeigte mir aber auch schon, das ein oberflächliches Studium der Bedienungs-anleitung wohl nicht ausreicht. Für das erste richtige Flugtraining war ich dann besser vorbereitet. Aus vielen Blog- und Forenbeiträgen sowie Youtube-Videos habe ich gelernt wie es geht und mir eine kleine  Flug-Checkliste erstellt.

 

Das wesentliche für die Steuerung: Man steuert den Kopter mit 2 Hebeln. Links ist der Gashebel. Wenn man den Hebel nach oben drückt steigt der Kopter, nach unten sinkt er. Rechts ist der Richtungshebel. Nach oben heisst vorwärts, nach unten rückwärts. Seitwärtsbewegung entsprechend links/rechts. So weit - so gut. Das Problem ist aber: Die Richtungsangabe versteht sich immer aus Sicht des Piloten. Der sitzt aber nicht im Cockpit sonders steht auf dem Boden. D.h. wenn der Kopter sich dreht dann ist zum Beispiel vorwärts vom Bug des Kopters aus betrachtet etwas anderes als aus der Bodensicht. Man müsste also immer umdenken und die Ausrichtung des Kopters genau verfolgen. Das ist besonders bei grösseren Entfernungen schwierig, weil alle Seiten gleich aussehen (bis auf die Farbstreifen vorne). Zum Glück gibt es für dieses Problem eine Lösung. Der Kopter lässt sich umschalten auf den sog. Headless-Modus. In diesem Modus definiert man eine Richtung als vorne und dabei bleibt es dann auch, egal wie man den Kopter dreht. Das ist für den Anfänger eine grosse Hilfe.

 

Die Fotos von den Flugübungen in den Rheinwiesen sind nach dem Flug gestellt, geben die Situation aber richtig wieder. Der Kopter liess sich schon ganz gut steuern. Der Headless-Modus war der entscheidende Tipp. Jetzt fliegt der Kopter auch dahin wo er hin fliegen soll. Die sanfte Landung muss noch geübt werden, aber das hohe Gras fängt vieles auf. Der Fotograf hatte als Pilot jedoch alle Hände voll zu tun und musste die Bilder daher nachträglich faken. So entstanden aus mehreren Smartphone-Fotos mit Photoshop diese Montagen. Ich habe mir vorgenommen beim nächsten Flugtraining die Action-Cam für ein Video mitlaufen zu lassen. Die Kamera wird sich aber noch unten befinden. Für einen Lufteinsatz muss ich noch mehr Sicherheit gewinnen.

 

Leider war der Arm etwas zu kurz um den ganzen Kopter formatfüllend gegen den Himmel ins Bild zu setzen. Das fertige Bild ist eine Photoshop-Montage aus drei Fotos. Die Propeller wurden nachträglich mit ein wenig "Bewegungsunschärfe" versehen.