Brenizer - Methode


Bei Portraitaufnahmen ist häufig eine Freistellung vor unscharfem Hintergrund erwünscht. Erreicht wird das mit möglichst offener Blende in Kombination mit einer längeren Brennweite. Das führt zu einer sehr geringen Tiefenschärfe. Man fokussiert dann auf das Hauptmotiv im Vordergrund und alles andere wird unscharf. Die Charakteristik der Unschärfe – das sogenannte Bokeh – hängt dabei vom verwendeten Objektiv ab. In diesem Beitrag zeige ich wie man diesen Effekt beispielsweise mit dem lichtstarken Nikkor 50mm/1.8 herstellt.

 

Auch dieses Portrait von Kumpel Anton habe ich so gemacht. Ich wollte aber

eigentlich die gesamte Statue in ihrem Umfeld zeigen. Dafür wäre normalerweise eine Weitwinkelaufnahme erforderlich gewesen, die einen größeren Bildwinkel erfasst. Damit wäre aber der Freistellungseffekt verloren gegangen, denn die kurze Brennweite bildet alles relativ scharf ab. Die Lösung für das Problem ist die sogenannte Brenizer-Methode. Dabei macht man viele Einzelaufnahmen mit einer lichtstarken längeren Brennweite und fügt sie als Panorama zusammen. Fokussiert wird manuell auf das Vordergrundmotiv. Auf diese Weise erhält man einen Look, der als Einzelaufnahme mit keinem Objektiv und keiner Kameraeinstellung erzeugt werden kann.

 

Das untere Bild entstand aus 25 Einzelaufnahmen im Hochformat in 4 Reihen. Die Drehung der Kamera mit reichlicher Überlappung der Einzelbilder erfolgte aus der Hand nach Augenmaß. Dennoch war das Stitching-Ergebnis mit PanoramaStudio 3.0 Pro nach Maskierung einiger Bereiche schon fast fehlerfrei und musste nur leicht mit Photoshop korrigiert werden.

 

 

 

Hier zum Vergleich eine konventionelle Weitwinkelaufnahme vom gleichen Motiv mit fast durchgängiger Schärfe. Dem Bild fehlt dadurch die räumliche Tiefe und der Hintergrund lenkt den Betrachter zu stark vom Hauptmotiv ab.