Elberadweg Hamburg - Dresden

August 2013


Elbradwanderweg von Hamburg nach Dresden
14. bis 25. August 2013

Das Vorhaben mit dem Fahrrad von Hamburg nach Dresden zu fahren war schon lange geplant. Das grosse Elbe-Hochwasser 2013 hätte mir allerdings fast einen Strich durch die Rechnung gemacht. Weite Strecken des Elberadweges und viele Beherbungsbetriebe wurden schwer beschädigt. Die letzten Informationen kurz vor Reiseantritt im Internet klangen aber recht positiv. Es hiess, die Strecke wäre mit einigen Umleitungen wieder durchgängig befahrbar. Die Mückenplage infolge des Hochwassers hielte sich mittlerweile auch in Grenzen. Touristen, die jetzt im Spätsommer 2013 die Gebiete entlang der Elbe bereisen wären willkommene Gäste. Also trat ich die Reise an und musste es nicht bereuen. Es gab so gut wie keine Einschränkungen oder Behinderungen. Hut ab vor den Bewohnern und Helfern, die den Grossteil der Aufräum- und Reparaturarbeiten in wenigen Wochen geschafft haben!

Meine Strecke von Hamburg nach Dresden orientierte sich weitgehend am offiziellen Elberadwanderweg und ist insgesamt 660 km lang. Die Auswahl der Alternativroute links- oder rechts-elbisch habe ich unterwegs getroffen. Ich habe die Tour wie geplant in 10 Tagen gefahren, d.h. mit einer durchschnittlichen Tagesleistung von 66 km. Die tatsächlich gefahrenen Strecken lagen zwischen 30 und 87 km pro Tag (siehe Streckenplan oben). Das war für einen mittelmässig trainierten Freizeitsportler meines Alters mit einem einfachen Tourenrad und ca. 14 kg Gepäck gut zu bewältigen und liess noch Zeit zum Fotografieren unterwegs. Zum Abschluss habe ich mir 2 Tage Aufenthalt in Dresden gegönnt.

 

Für die Planung und Navigation vor Ort nutzte ich das offizielle Elberadwanderweg-Handbuch 2013 und die zweiteiligen Karten des Kompass-Verlages. Mein Garmin Oregon Navigationsgerät hat mir die Freiheit verschafft, auch einmal die eingefahrenen Wege zu verlassen und es war sehr nützlich in den Städten und beim Anfahren der Übernachtungsquartiere. Ausserdem speicherte es meine Tracks mit denen ich später die Fotos taggen (mit Ortsdaten versehen) konnte. Es wäre sonst nicht einfach gewesen die vielen Fotos (>1000) entlang einer langen Strecke im nachhinein korrekt zuzuordnen.

 

Die Übernachtungsmöglichkeiten fand ich unterwegs meistens mit dem Verzeichnis Bett&Bike vom ADFC oder mit dem Elberadwanderweg-Handbuch. Die Tour führte durch 7 Bundesländer und unterschiedliche Landschaften. Nicht immer hat man die Elbe im Blick, aber sie gibt immer wieder Orientierung und überrascht durch unterschiedliche Erscheinungsformen. Man sieht Flußpromenadenwege, endlose Auenlandschaften, alte Elbarme und immer wieder kann man den Fluß queren über eine Brücke oder mit der Fähre. Entlang der Strecke passiert man bekannte schöne Touristenorte. Es gibt aber auch die menschenleeren Gebiete des ehemaligen Zonenrandgebietes. Auf diesem „grünen Band“ ist die Natur teilweise völlig unberührt. Hier kann man allerdings auch nicht mit einer grossen Auswahl an Gasthäusern und Beherbergungsbetrieben oder mit attraktiven Altstädten oder sonstigen Attraktionen  rechnen.

Ziel und ein Höhepunkt der Reise war Dresden. Die Stadt hat Flair und reichlich Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum. Besonders in der Abenddämmerung hat die historische Altstadt viele schöne Fotomotive zu bieten.

Die Fotoausrüstung war spartanisch um an Gepäck zu sparen:

  •  Nikon D90 + 35 mm Festbrennweite
  •  Taschenstativ und Kabelauslöser


Bei Weitwinkelmotiven habe ich ein- oder mehrzeilige Bildreihen gemacht und die Aufnahmen zuhause mit dem Panoramaprogramm zusammengefügt. Die Methode hat sich durchaus bewährt, ist aber arbeits- und zeitintensiv - besonders bei HDR-Panoramen. An der Frauenkirche hat mir jemand spontan mit seinem Weitwinkelobjektiv ausgeholfen. Dank nochmals an den unbekannten Nikonisten!

 

Fazit: Es war eine erlebnisreiche Reise und gleichzeitig auch eine sportliche Herausforderung. Die Ziele waren richtig gesetzt, der Strecken- und Zeitplan richtig kalkuliert. Für mich hat es sich wieder einmal gezeigt, das ein Fahrrad das ideale Fortbewebungsmittel für Entdeckungsreisen ist. Man bewegt sich im richtigen Tempo durch die Landschaft abseits der Strassen und kann überall verweilen. Der Elberadwanderweg ist nicht zu unrecht einer der beliebtesten Fernradwanderwege in Deutschland.