Teilpanoramen


Im einfachsten Fall entsteht ein Teilpanorama (<360°) durch starken horizontalen Beschnitt einer mit Normalbrennweite aufgenommenen Aufnahme. Wenn der Bildwinkel nicht ausreicht um das gesamte Motiv zu erfassen gibt es folgende Möglichkeiten:

  1. Einsatz eines Ultraweitwinkelobjektivs
  2. Einsatz eines Fisheyeobjektivs
  3. Stitching von ein- oder mehrzeiligen Aufnahmeserien

Ein Ultraweitwinkel nutze ich nicht. Ein Sigma 8mm Fisheye ist vorhanden. Damit mache ich in der Regel meine Kugelpanoramen. Für die korrekte Ausrichtung der Einzelaufnahmen mit der Nikon D7200 sorgt mein Nodal Ninja Nodalpunktadapter auf dem Stativ.  

 

Die Methoden Fisheyeaufnahme und Stitching von Einzelaufnahmen will ich hier anhand eines praktischen Beispieles miteinander vergleichen. Mein Testmotiv ist die Oskar Huber, ein historisches Dampfschiff in Duisburg-Ruhrort. Die Sicht auf das Gesamtmotiv von der Promenade aus entspricht einem horizontalen Bildwinkel von etwa 120°. 

 



Fisheye

Das Fisheyefoto ist natürlich stark verzerrt. Alle Geraden außerhalb der Bildmitte sind gekrümmt. Man kann das aber nachträglich korrigieren. Die einfache Photoshop-Objektivkorrektur mit dem Profil für das Sigma liefert allerdings alleine keine befriedigenden Ergebnisse. Für das Defishing nutze ich ein spezielles Photoshop-Plugin. In diesem Beitrag habe ich ausführlich beschrieben wie man mit Hilfe des Hemi-Filters von Image Trends ein Fisheye-Bild weitgehend natürlich entzerrt.  Ein sehr nützliches Werkzeug ist auch die adaptive Weitwinkelkorrektur in Photoshop. Je nach Motiv kann die eine oder die andere Methode zu einem besseren Ergebnis führen. Noch verbleibende Unstimmigkeiten müssen dann mit anderen Photoshop-Werkzeugen wie Transformieren, Objektivkorrektur, Stempeln, Verflüssigen usw. erledigt werden. Es gibt keine Vollautomatik für ein gutes Defishing. Man muss einfach ausprobieren womit man am besten ans Ziel kommt.


16mm Brennweite


4 Aufnahmen mit 16mm Brennweite im Hochformat mit 20 bis 30% Überlappung reichen aus für das Panorama. Gestitcht wurde mit Panoramastudio Pro 3 und anschließend mit Photoshop entzerrt.

 


35mm Brennweite

Mit 35mm Brennweite habe ich 2 Reihen mit jeweils 8 Einzelaufnahmen gebraucht. Der Unterschied zum 16mm-Panorama: Die Auflösung ist höher und das Gesamtbild somit detailreicher.

 



Fazit:

Die beschriebenen Wege führen alle zum Ziel und liefern am Ende ein Panorama mit sehr großem Bildwinkel.

 

Fisheye: 

Es ist bei der Aufnahme die einfachste Methode und empfiehlt sich immer wenn es unterwegs schnell gehen muss - oder wenn der besondere Fisheye-Effekt gewünscht ist. In diesem Beispiel war das Defishing relativ aufwendig. Bei Landschaftsaufnahmen fallen die Verzerrungen weniger ins Gewicht und sind einfacher zu entfernen. 

16mm Weitwinkel:

Ebenfalls bei der Aufnahme einfach zu handhaben und meistens sogar aus der Hand möglich - es sei denn der nahe Vordergrund erfordert die exakte Drehung im Nodalpunkt.

35mm Normalbrennweite (oder mehr):

Normalbrennweiten oder Telebrennweiten kommen zum Einsatz wenn höhere Auflösungen und detailreiche Panoramen gefordert sind. Das können im Extremfall Gigapixelaufnahmen mit mehreren Hundert Einzelaufnahmen sein. Die Herstellung von Gigapixelpanoramen habe ich an anderer Stelle bereits beschrieben und Beispiele dafür gezeigt.