HDR-/DRI-Technik

Es ist oft schwierig den grossen Kontrastumfang eines Motivs richtig abzubilden. Jeder Fotograf kennt das Problem: Bei Nachtaufnahmen, Gegenlichtaufnahmen, Innenaufnahmen mit Fenstern oder ähnlichen Situationen gibt es keine korrekte Belichtung für alle Bildteile. Man muss Kompromisse schliessen und trotzdem sind oft die Schattenpartien zu dunkel und gleichzeitig die Lichter überstrahlt.

 

Die DRI-Techniken (Dynamic Range Increase = Steigerung des Dynamikbereiches) können hier Abhilfe schaffen. Dazu werden mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung kombiniert. Man muss das nicht mehr manuel mit Ebenen und Masken machen. Bildbearbeitungsprogrammme wie zum Beispiel Photoshop Elements 8 bieten automatisierte Verfahren (Photomerge-Belichtung) dazu an.

 

Für HDR-Bilder (High Dynamic Range) braucht man ein spezielles Programm wie zum Beispiel Dynamic Photo HDR. Auch hier wird zunächst eine Belichtungsreihe miteinander verrechnet. Das Zwischenergebnis muss dann in einem zweiten Schritt, dem sogenannten Tonemapping in eine auf dem Bildschirm darstellbare Form umgewandelt werden. Die HDR-Technik kann die natürliche Abbildung unterstützen. Häufig sind HDR-Bilder aber auch gekennzeichnet durch verfremdende Effekte.

Die Aufnahme

Für eine echte HDR-Bearbeitung benötigt man eine Belichtungsreihe. Leider ist nicht jede Kamera in der Lage eine solche Belichtungsreihe automatisch zu erstellen. Mit meiner Nikon D90 ist es möglich, aber man kann leider nur maximal 3 Aufnahmen je Serie machen. Die Kamerahersteller sehen hier wohl keinen Bedarf für eine kleine Software-Modifikation und statten nur die Modelle im Profisegment besser aus.

Ich nutze die Bracketingfunktion in der Regel für 3 Aufnahmen mit einem Abstand von 2 Lichtwerten. Mit dem schnellen Serienausöser sind dann auch Aufnahmen aus der Hand möglich. Manchmal ist aber eine noch feinere Abstufung der Tonwerte gewünscht. Für mehr als 3 Aufnahmen je Serie setze ich die Kamera auf das Stativ und mache 3 Serien mit einer Schrittweite von einem Lichtwert, also insgesamt 9 Aufnahmen.

Ein Beispiel:

Kameraeinstellung: BKT 3F / 1,0. Serienbildfunktion, Programm M.

Bei fester Blendeneinstellung wird die erste Belichtungsreihe mit einer Belichtungszeit von 1/10 sec. aufgenommen. Das entspricht dem mittleren Messwert. Daraus macht die Kamera 3 Aufnahmen mit: 1/10 sec, 1/20 sec (-1,0 LW) und 1/6 sec (+1,0 LW). Die Einstellungen fur die anderen beiden Belichtungsreihen entnehme ich der unten stehenden Tabelle. Die Belichtungsreihe B erzeugt die Überbelichtungsreihe: 1/1,5 sec , 1/3 (-1,0 LW) und 1,5" sec (+1.0 LW). Die Belichtungsreihe C erzeugt die Unterbelichtungsreihe: 1/90 sec , 1/180 (-1,0 LW) und 1/45 sec (+1.0 LW).

Download
HDR-Belichtungsreihe.doc
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Auf diese Weise kommt im Rahmen der Belichtungsspanne von 1/4000 sec bis 30 sec ausreichend Material für die HDR-Bearbeitung zustande. Welche Aufnahmen in den Bearbeitungsprozess einbezogen werden kann später am Rechner entschieden werden.