RAW-Entwicklung mit Adobe Lightroom


 

Der schnellste Weg zum fertigen Bild führt über das JPG-Format. Mit den richtigen Kameraeinstellungen wird man in den meisten Fällen auch ansehnliche Ergebnisse erhalten. Wenn man aber das Beste aus seinen Aufnahmen herausholen möchte dann kommt man um das RAW-Format nicht herum. Damit hat man wesentlich mehr Möglichkeiten aber die individuelle Entwicklung im RAW-Konverter generiert natürlich auch einen deutlich höheren Arbeitsaufwand. Es gibt jedoch in Lightroom einige Hilfen um den Vorgang rationell abzuwickeln. Man muss nicht für jedes Einzelbild an allen Reglern drehen.

 

  •    Entwicklungsvorgaben (Presets)

 

Mit den abgespeicherten Vorgaben lassen sich alle festgelegten Reglereinstellungen durch einen einzigen Mausklick ausführen. Von diesen Voreinstellungsdateien kann man beliebig viele selbst anlegen oder aus dem Internet downloaden und evt. abwandeln.

 

  •    Synchronisieren der Entwicklung

 

Die für ein Einzelbild gefundenen Entwicklungseinstellungen lassen sich auf beliebig viele andere Bilder übertragen. Das ist eine grosse Arbeitserleicherung wenn man die Bilder vorher entsprechend gruppiert.

Mein Workflow für die Entwicklung der RAW-Dateien sieht zur Zeit mit Adobe Lightroom 5 wie folgt aus:

 

1. Import

Lightroom bietet die Möglichkeit schon beim Import einige Dinge vorzugeben. Über die Importmaske lege ich fest, welche allgemeinen Metadaten (Autor usw.) ich mitgeben möchte. Auf alle Bilder anzuwendende Entwicklungsvorgaben machen hier wenig Sinn. Mit einer Ausnahme: Ich habe mir ein Preset angelegt für die Objektivkorrektur und die Chromatischen Aberrationen. Dieses Preset wende ich schon beim Import an und habe damit für alle Bilder mit hinterlegtem Objektivprofil automatisch die richtige Korrektur.

2. Gruppierung

Für die Entwicklung fasse ich gleichartige Aufnahmen zu Gruppen zusammen. Wenn sich das mit der chronologischen Reihenfolge in der Bilbliothek nicht realisieren lässt lege ich Sammlungen dafür an.


3. Standard-Presets


Häufig wiederkehrende Gesamtentwicklungen oder einzelne Schritte habe ich als Standard-Presets hinterlegt. Die Presets sind inhaltlich so aufgebaut, das sie sich nicht überschneiden. D.h. sie betätigen nicht die gleichen Regler und überschreiben sich nicht gegenseitig. Man kann also mehrere Presets anwenden, die dann additiv wirken. Beispiel: Der erste Mausklick erzeugt einen HDR-Look. Der zweite Mausklick auf das Preset "blauer Himmel" verstärkt das Blau im Himmel ohne andere Regler zu beeinflussen.

4. Entwicklung

 

Ich greife ein Bild heraus und suche dafür die optimalen Entwicklungseinstellungen. Dabei nutze ich auch meine Standard-Presets. Diese Einstellungen übertrage ich dann auf die Gruppe (Synchronisieren) und justiere bei Bedarf für Einzelbilder nach. Wenn eine weitere Nachbearbeitung mit Ebenentechnik oder mit speziellen Werkzeugen erforderlich ist werden die Bilder an Photoshop übergeben. Sonderfälle für Spezialprogramme sind auch HDR-Reihen und Panoramaaufnahmen.


Die digitale Technik bringt es mit sich, das eine grosse Anzahl von Aufnahmen entsteht. Die Bearbeitung ist aber beherrschbar wenn man sich der programmtechnischen Hilfen bedient. Meine Suche nach dem optimalen Workflow bleibt ein fortwährender Prozess.